Es gibt sie noch - Gebiete, die unsere Seele zum Baumeln bringen, in denen die Zeit irgendwie still zu stehen scheint und aller Stress und die Hektik sich auflösen. 

Sicher sind viele von Ihnen schon der Küste entlang auf dem Weg in südlichere Gefilde schon durch die Region Marche (dtsch. Marken) gekommen, ohne sich dessen bewußt zu sein. Oder Sie haben die Fähre nach Griechenland, in die Türkei oder Kroatien in Ancona benutzt. Sicher haben Sie nicht gewußt, dass Ancona die Regierungshauptstadt der Region Marche ist.

Gelegen zwischen bekannten Regionen wie Emilia-Romagna und Abruzzen, Toskana und Latium, haben sich die Marche alles bewahren können, ohne durch Massentourismus vernichtet zu werden.

Hier sprechen wir von einem Italien, das noch das "echte" Italien ist, so wie es viele von früher kennen, mit Gastlichkeit, mit dem Gefühl von Dolce Vita, hervorragendem Essen und Trinken zu erschwinglichen Preisen und dem Gefühl, willkommen zu sein.
Neben diesen schon recht selten gewordenen Charakteristika tritt der Besucher ein in eine Welt, die eher einer Postkarte als dem realen Leben gleicht.

Jeder Ort hat seinen mittelalterlichen Kern bewahrt, die Landschaft hat nichts Gekünsteltes und wirkt wie ein Fleckerl-Teppich mit den Olivenhainen neben Kornfeldern, Weinbergen neben Blumenwiesen...und keinerlei Monotonie.

Von der Küstenlandschaft der Adria bis ins Hochgebirge sind es nur 60 km. Zwischen diesen zwei Gebieten liegen die sanften Hügel. Schon wenige Kilometer abseits vom Meer reibt man sich verwundert die Augen und zweifelt am Gehör: kann es so ein harmonisches Terrain noch geben? Ist es möglich Stille zu hören? Ja, das gibt es.
Ascoli Piceno, Fermo, Offida, Urbino, Montefortino,...es gäbe Hunderte von kleinen Städtchen aufzuzählen, die es lohnt zu besuchen. 
Und es gibt auf jedem Meter neue kulturelle Glanzpunkte, auch ohne ein Museum besuchen zu müssen. Die Piazza del Popolo in Ascoli, die zu den 10 schönsten Plätzen Italiens gehört, die Grotten von Frasassi, die zu den weltgrößten Höhlen gehören, Fermo mit einer der ältesten Bibliotheken und Universitäten Italiens, ganz zu schweigen von der zweitgrößten römischen Zisterne, die vergoldeten Bronzestatuen von Pergola, von denen es insgesamt nur noch vier weltweit gibt,...die Liste ist auch hier sehr lang.
Aber warum sind die Marken dann so unbekannt?
Sehr einfach, Le Marche gehört zu den reichsten Regionen Italiens und musste somit nicht um jeden Preis um Touristen werben um zu überleben. Mit dem größten Fischereihafen an der Adria und dem zweitgrößten Italiens, mit der Produktion von fast 90 % aller italienischen Schuhe, darunter Tod's, mit der Herstellung von 85 % aller italienischen Hüte, mit Wein-, Gemüse-, Olivenöl- und Obsterzeugnissen, der Hochburg einer der besten Pasta weltweit in Campofilone gab es keine Veranlassung ein Paradies den Massen auszuliefern.
Wer die Marche besucht ist nicht Tourist, sondern ein Reisender, der das ganz Besondere sucht und hier findet.