Indien - Land der Zeremonien und Feste
Reisetipp für IndienEgal ob privat oder in der Öffentlichkeit – in Indien wird viel und gerne gefeiert. Die meisten offiziellen Feste haben einen religiösen Ursprung. Aufgrund der vielfältigen in Indien praktizierten Religionen gibt es unzählige Feste, die bestimten Gottheiten gewidmet sind oder an bedeutende Ereignisse erinnern. Wer bei einer Reise nach Indien die Chance hat, ein solches Fest zu erleben, sollte sie unbedingt nutzen und in die Reiseplanung aufnehmen.
Aufgrund der religiösen Bedeutung sollte man sich als Europäer jedoch respektvoll zurückhalten und an den lokalen Gebräuchen und Traditionen orientieren, um die Einheimischen nicht zu stören – auch wenn diese meist offen und verständnisvoll reagieren. Besondere Vorsicht gilt beim Fotografieren. Da es an vielen heiligen Orten explizit verboten ist, sollte sich man stets vorab erkundigen, wo und wann es erlaubt ist.
Als größtes spirituelles Treffen des Hinduismus gilt das „Kumbh Mela“ oder „Fest des Gefäßes“. Es findet alle drei Jahre abwechselnd in einer der vier Städte Haridwar, Ujain, Nashik und Allahabad statt. Jede Stadt hat somit ganze 12 Jahre Zeit, um das Fest vorzubereiten, das mit großem Prunk gefeiert wird. Besonders zelebriert wird dabei ein gemeinsames Bad im Ganges als Ritual zur Sündenbefreiung. Dem Glauben nach tropfte dort einst göttlicher Nektar der Unsterblichkeit auf die Erde. Mönche aus dem ganzen Land kommen für dieses Fest zusammen – zum Teil aus entlegenen Regionen fernab der städtischen Ballungsräume.
Auch in Pushkar, der heiligsten Stätte der Hindus, die dem Gott Brahma geweiht ist, können Reisende im November ein großes Ereignis miterleben: das Pushkarfest. Es ist sogar möglich, direkt in der Zeltstadt zu übernachten, die jährlich anlässlich der „Pushkar Mela“ errichtet wird. Inmitten der Pilger kann man die tiefe Spiritualität hautnah miterleben und die große Bedeutung des Festes noch besser verstehen. Neben dem religiösen Aspekt des Treffens, bei dem sich tausende Gläubige im heiligen See reinwaschen, hat es auch eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung für die Region Rajasthan: als Vieh- und Jahrmarkt. Das quirlige indische Marktgetümmel ist ebenfalls ein lohnendes Erlebnis.
Auch abseits der großen Feste kann man auf Reisen jede Menge Feierlichkeiten erleben. Wer Glück hat, wird sogar im eigenen Hotel Zeuge einer prunkvollen Hochzeit. Bei wohl keiner anderen privaten Feier wird so viel Aufwand betrieben wie für das indische Brautpaar. Die traditionellen, prunkvollen Gewänder, die rituelle Musik und die stundenlangen Zeremonien üben eine besondere Faszination aus. Da es üblich ist, dass der Bräutigam seine Braut in einem großen Umzug bei deren Familie abholt, finden auch Teile der Zeremonie in aller Öffentlichkeit statt. Mit einer gewissen Zurückhaltung kann man also einen Einblick in einen der großen Höhepunkte des indischen Lebens bekommen.
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