Kirchen, die Kopf stehen und Häuser, deren Wände scheinbar in sich zerfließen. Ihre Betrachterberichten von Sprachlosigkeit, Schrecken und Herzklopfen bei ihrem Anblick. Kein Wunder, denn die verrücktesten Gebäude der Welt sind vor allem eines: einzigartig.
Das „krumme Haus“ in Sopot
Dieses Haus verdreht seinen Betrachtern den Kopf. Im wahrsten Sinne des Wortes. Bei längerem Hinsehen scheinen die Linien zu verschwimmen und erregen beinahe den Anschein sich zu bewegen. Bei dem krummen Häuschen inmitten des polnischen Badeorts Sopot handelt es sich um ein 4.000 m2 großes Einkaufszentrum. Das Exterieur des einzigartigen Shoppingtempels soll sich sich an den märchenhaft-surrealistischen Zeichnungen von Jan Marcin Szancer sowie des schwedischen Malers Per Dahlberg orientieren. Von innen sieht das Gebäude jedoch vollkommen normal und unauffällig aus. Wer das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden will, kann sich hier während einer Reise nach Polen auch gleich mit Souvenirs eindecken.
Kirche zeigt auf Hölle, Kanada
Diese Kirche steht Kopf! Die Idee für das verkehrte Gotteshaus in Alberta hatte Dennis Oppenheim. Die Skulptur in Kanada trägt den Titel „Device to root out evil“, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Maßnahme um das Böse zu entwurzeln“. Da das Kirchendach nicht in den Himmel ragt, sondern auf den Untergrund zeigt, ist das Werk sehr umstritten. Die Theorie, die Kirche wolle auf diese Weise die Dämonen der Hölle töten, konnte die Kritik mildern. Die Kirche nach unten zu drehen, sei zwar aggressiv, aber nicht blasphemisch, rechtfertigt Oppenheim sein Werk.
Hang Nga-Haus, Vietnam
Neugierig streckt eine Giraffe ihren langen Hals aus dem Dach eines Gebäudes. Im Inneren dieser zementierten Giraffe befindet sich eine Teestube. Lebensgroße Tierstatuen und skurille Möbel verstecken sich in den verwinkelten Gängen, gewundenen Treppen und Höhlen im Inneren des Märchenhauses. Es wirkt wie aus „Alice im Wunderland“ entsprungen. Das Gästehaus in Vietnam, besser bekannt als das „verrückte Haus“, besteht aus mehreren Gebäuden und ist Gästehaus, Café und Kunstgalerie zugleich. Gerade Linien und rechte Winkel gibt es nicht. Das ganze Konstrukt wirkt, als wäre es in großer Hitze geschmolzen und dann in grotesken Formen wieder erstarrt. Einem bestimmten Stil können die Bauwerke nicht zugeordnet werden. Entworfen hat das kleine Märchendorf die Designerin Dang Viet Nga. Nach ihrem Rufnamen „Hang Nga“ ist auch der Name des Hauses entstanden.
Chapel of the Holy Cross, Sedona
Eine Kirche, eingemeißelt in rote Felslandschaft. Die 76 Meter hohe Chapel of the Holy Cross ragt aus den mächtigen Felsen hervor und soll die unbändige Kraft des Schöpfers widerspiegeln. Entworfen wurde die majestätische Kapelle von Marguerite Brunswig Staude, eine Studentin des berühmten Architekten Frank Lloyd Wright. Die katholische Kirche wurde 1956 inmitten von zwei roten Felsen errichtet und bietet einen atemberaubenden Blick auf das Tal.
Habitat 67, Montreal
Viele Quader staplen sich stufenförmig übereinander. 354 Quaderelemente sind es genau. Aus der Ferne betrachtet, erinnert der 1967 erbaute Wohnhauskomplex an einen Berg wild aneinandergereihter Kartons. Die Anlage besteht aus stolzen 5000 Tonnen Stahl und 96.000 Tonnen Beton. Sie wurde als Teil der 1967 in Montreal stattfindenden Weltausstellung Expo 67 errichtet. Durch konsequenten Einsatz des Baukastenprinzips sollte die Siedlung zu einem modernen und kostengünstigen Verfahren anregen. Reagierte die Bevölkerung zu Beginn noch skeptisch, gewannen die futuristischen Appartment-Blöcke im Laufe der Zeit vor allem durch ihre Lage am Flussufer, stark an Beliebtheit. Mittlerweile erfreuen sich sogar Surfer an dem Wohnkomplex. Die stehenden Wellen im schnell fließenden Flusswasser garantieren endlos lange Wellenritte.
Haus im Stein, Portugal
Dieses Haus macht seinem Namen alle Ehre. Das „Steinhaus“ in Guimaraes, Portugal sieht dem der Familie Feuerstein zum Verwechseln ähnlich.
Federation Square, Melbourne
Der „Fed Square“ ist das Herzstück von Melbourne. Die vielen Steinstufen des riesigen Museums- und Restaurantkomplex laden zum Verweilen ein. Müde Spaziergänger können hier ihre Füße ausruhen, die Sonne genießen und das lebhafte Treiben beobachten. Der Federation Square stellt somit eine Art „Kultur zum Anfassen“ dar. Dieses Gebäude gehört auf jeden Fall zu den kuriosesten Schmuckstücken Australiens!
Das „tanzende Haus“ von Prag
Ein Tänzer, der eine Dame in den Armen hält. Daran erinnert der Glasturm des zwischen 1992 und 1995 erbauten Gebäudes. Das aufgrund seiner gebogenen Wellen als „tanzendes Haus“ bezeichnete Bauwerk gilt als das Wahrzeichen des neuen Prags. Das Werk mit seiner schrägen Struktur scheint tatsächlich an der Moldau zu tanzen und verkörpert die Idee des Wiederaufschwungs der Stadt. Darin spiegelt sich der Wunsch der Tschechischen Republik, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und eine neue Sprache, losgelöst von den Regeln der Vergangenheit, zu sprechen. Die Architekten Vlado Milunić und Frank Gehry hatten ursprünglich nicht den Wunsch, dass das Gebäude an eine bestimmte Form erinnert. Durch die geneigte Struktur und die schmale Taille sollten auch dahinter liegende Gebäude einen freien Blick auf die Moldau haben. Das Gebäude beherbergt heute vorwiegend multinationale Unternehmen. Am Dach des Kunstwerks gibt es zudem ein französisches Restaurant. Wer einen Besuch in Prag plant, kann hier zudem einen wunderbaren Blick auf die Prager Altstadt genießen.
Die verrücktesten Häuser gibt’s jetzt auch im Video!