Mit unfassbarer Geschwindigkeit rasen gewaltige Felsbrocken regelmäßig auf die Erde zu. Die meisten von ihnen verfehlen die Erde knapp. Einige prallen jedoch auf die Erdoberfläche. Ungefähr 170 Einschlaglöcher wurden bisher entdeckt. Manche haben verheerende Spuren hinterlassen. Das sind die spektakulärsten Meteoritenkrater der Welt.
Einschlagskrater entstehen wenn ein Meteorit, Asteroid oder Komet auf einen Planeten oder Mond kracht. In der Geschichte unseres Solarsystems wurden bereits alle Planeten von Meteoriten bombardiert. Die Spuren dieser Feuergeschosse sind zum Beispiel auf der Oberfläche des Mondes deutlich sichtbar. Auf der Erde verändern Erosion und Tektonik die Einschlagslöcher im Laufe der Zeit. Bisher wurden rund 170 Einschlaglöcher auf der Erde entdeckt. Ihr Durchmesser reicht von zehn Meter 300 Kilometer. Sie sind bis zu zwei Milliarden Jahre alt.
Kaali Krater, Estland
Vor rund 7.500 Jahren prallte eine Meteorit auf die Erde. Er hinterließ einen über 100 Meter breiten Krater inmitten der estländischen Insel Saarema. Die Folgen des Meteoriteneinschlag waren verheerend und glichen einer kleinen Atombombe. Der gesamte Wald der Insel verbrannte damals. Der Meteorit zerschellte in etwa fünf bis zehn Kilometer Höhe und ließ viele kleine Stücke auf die Erde regnen. Das größte dieser Teile hinterließ ein über 20 Meter tiefes Loch, das heute als Kaali Krater bekannt ist. Zudem gibt es noch acht kleinere Krater. Das Kaali Meteoritenkraterfeld auf Saaremaa ist das seltenste Naturdenkmal in Estland und das anspruchvollste Kraterfeld in Eurasien. Der Krater kommt zudem in vielen estländischen Mythen und Geschichten vor.
Der Rote Kamm, Namibia
Es ist ein gigantisches Loch, inmitten der Namib Wüste. Der durch einen Meteoriteneinschlag entstandene Krater im Süden Namibias ist rund 130 Meter tief und hat einen Durchmesser von 2,5 Kilometern. Allerdings ist er mit einer 100 Meter dicken Sandschicht bedeckt. Der Krater ist klar erkennbar. Ein Meteor in der Größe eines LKWs formte die Bucht. Zusammen mit der orange-roten Farbe der Wüste, erinnert der Krater eher an die Marsoberfläche, als an den hiesigen Planeten.
Wolfe-Creek-Krater, Australien
Ein kreisrunder Einschlagskrater mitten im australischen Outback. Die Aborigines kannten das gewaltige Loch, das sie „Kandimalal“ nennen, bereits lange bevor die Europäer ihn 1947 entdeckt haben. Vor etwa 300 Tausend Jahren prallte der Meteorit mit Hochgeschwindigkeit auf Australien. Der Monsterfels wog ca. 50 Tausend Tonnen und hinterließ einen ungefähr 900 Meter breiten Krater, der sich im Laufe der Jahre mit Sand füllte.
Bei den seltenen starken Regenfällen sammelt sich Wasser im Krater, das schnell wieder verdunstet und dabei gelöste Mineraliensalze hinterlässt.
Besucher können den Krater über den unbefestigten Tanami Track erreichen, die zentrale Verbindung zwischen Halls Creek und Alice Springs im Roten Herzen Australiens.
Barringer Krater, Arizona
Der Barringer Krater ist der bekannteste und durch das Wüstenklima am Besten erhaltene Einschlagskrater der Erde. Der Meteoriten schlug vor etwa 50.000 Jahren mit unglaublicher Geschwindigkeit auf Arizona. Benannt ist die gewaltige Erdöffnung nach Daniel Barringer, der als erstes erkannte, dass der Krater durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist. Bis heute steht der Krater im Privatbesitz seiner Familie und ist bekannt als Meteor Krater oder Arizona Krater. Stolze 1.200 Meter Durchmesser und 170 Meter Tiefe misst die gigantische Kluft.